Parodontitis

Die Parodontitis ("Parodontose") ist eine durch Bakterien verursachte Entzündung des Zahnhalteapparates. Anfangs ist nur das Zahnfleisch von der Erkrankung befallen. Es ist gerötet und geschwollen. Beim Berühren, z. B. mit der Zahnbürste, blutet es leicht. Im weiteren Verlauf der Erkrankung bilden sich Zahnfleischtaschen, der Kieferknochen wird abgebaut und die Zähne werden locker. Durch einen einfachen, schnell durchzuführenden Test können wir herausfinden, ob Sie unter Parodontitis leiden.

Parodontitis

Bei über 70 % der 35 bis 44jährigen und bei über 85 % der über 65jährigen in Deutschland liegt eine Parodontitis vor. Das sind ca. 20 Mio. Patienten. Im Erwachsenenalter ist die Parodontitis die häufigste Ursache für Zahnverlust. Dabei erhöhen beispielsweise Rauchen, schwere Diabetes mellitus, Schwächung des Immunsystems durch Dauerstress das Risiko, die Zähne zu verlieren. Bleibt eine Parodontitis unbehandelt, kann sie durch ihre Bakterienlast andere schwere Allgemeinerkrankungen verschlimmern (siehe auch www.dgparo.de).

Die Behandlung der Parodontitis besteht zunächst in einer mechanischen Reinigung (Kürettage) der Zahnfleischtaschen - das heißt, die Bakterien werden entfernt. Dafür wird das Gewebe örtlich betäubt, so dass diese Reinigung schmerzlos ist. Den meisten Patienten kann so geholfen werden. Die Entzündung wird erfolgreich bekämpft und der Gewebeabbau wird dadurch gestoppt.

In einigen schweren Fällen sollte die Taschenreinigung unter Sicht, d. h. in Kombination mit einer kleinen Operation (Lappenoperation/offene Kürettage) am Zahnfleisch erfolgen. Auch diese Behandlung wird mit einer lokalen Anästhesie durchgeführt, ist schmerzlos und dient dazu, die Parodontitis zum Stillstand zu bringen. Durch einfache Tests können die schuldigen Bakterien identifiziert werden. Je nach Ergebnis kann dann eine gezielte Medikamentengabe die Heilung unterstützen.

Eine körpereigene Regeneration des durch die Entzündung abgebauten Knochens wird im Rahmen der Heilung nicht oder nur geringfügig erreicht. Für eine Wiederaufbau der Gewebe einschließlich des Knochens stehen regenerationsfördernde Materialien (z. B. Membranen, Knochenersatzmaterialien, Schmelz-Matrix-Proteine) zur Verfügung. Diese können verbunden mit einer Lappenoperation (s. o.) eingebracht werden.  

Voraussetzung für den langfristigen Erfolg der Therapiemaßnahmen ist eine gute, angepasste häusliche Mundhygiene und eine dauerhafte Nachbetreuung mit professioneller Zahnreinigung zur Reduktion der Bakterienlast der Mundhöhle. Regelmässig sollte der Gewebezustand vom Zahnarzt kontrolliert werden, um bei einer erneut beginnenden Entzündung sofort eingreifen zu können.